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Die Ackerbürger Pehlemann im Oderbruch in Deutschland

Zu den Lebensumständen von Peter (I.) Pehlemann ( * 1622 - † 1701 ), seinen Eltern und Nachfahren aus unserer Familie ab dem 16. Jahrhundert bis 1753 im Oderbruch vor dessen Entwässerung


Alter Ackerbürger, so steht es in der Eintragung im Sterberegister. Ackerbürger, was meint das? Pehlemann, woher kommt der Name? Das Oderbruch, was war dort vor dem Jahr 1753?

Das Oderbruch war vor den Entwässerung durch König Friedrich II. ein vom 30-jährigen Krieg verwüstetes, ödes und sumpfiges Land, das kaum Ertrag für Land und Leute erwirtschaften ließ und sich nach slawischen und wendischen Einflüssen nicht bedeutungsvoll entwickeln konnte.  
Die wenigen Einwohner im Oderbruch waren Fischer oder besaßen bäuerlichen Bezug. Der Name "Pehlemann" soll vom Peilmann vorne im Fischerboot abzuleiten sein, was ich nicht bejahen möchte - der Sohn wie der Vater, man war den Bauern näher als der gefährlichen Oder-Fischerei. Aber meiner Suche nach Namensherkunft oder (fremd)sprachlicher Ableitung war bis dato kein Erfolg vergönnt-
Die Bezeichnung "Bürger" für einen ländlichen Bewohner im Mittel-Brandenburgischen  im 16. und 17. Jahrhundert (wenn man beides so bezeichnen darf)  spricht für dessen Ansehen. Ein Acker-Bürger (wie Peter I. Pehlemann) ist entweder den Bauern, die auch handelten, zuzuordnen, oder einem Händler, der nebenbei auch dem Ackerbau zugetan war. Nur eine Ausrichtung für den Lebensunterhalt war in diesen frühen Zeiten nicht ausreichend. Und für alleinigen Handel ermangelte es der Infrastrukturen für den Warenabsatz.
Wie der Vater so der Sohn, weil der Eine vom Anderen die Landwirtschaft als Handwerk erlernen musste - Pehlemann's waren landwirtschaftlich ausgerichtet, bis durch Fleiß und Ausdauer Wohlstand, Bauernhöfe und Landgüter erworben wurden, was im Verlaufe von vielen Jahrzehnten dann bessere Schulausbildung und Studium an Universitäten für die Nachkommen ermöglichte. Bezeichnend für die Ausbreitung von beruflichem Stand ist auch der spätere Aufstieg im staatlichen Dienst (auch als Beamter) für namhafte Familienmitglieder.
 04.09.2024
Wolfgang L. M. Pehlemann

Landwirtschaft im noch nicht entwässerten Oderbruch Ackerbau im feucht-sumpfigen Oderbruch vor Jahrhunderten
Fotografische Bearbeitung © Wolfgang L. M. Pehlemann

Wenig fruchtbare Böden bedeuteten für den landwirtschaftlichen Ackerbürger (auch ähnlich Peter I. Pehlemann) schwerste und vorausschauende Arbeit. Vom geringen Ertrag mussten in damaligen Zeiten kinderreiche Familien ernährt und versorgt werden. Und dabei für die händische Arbeit mit dem Pflug ein zweites oder gar ein drittes Pferd erworben werden? 
Man musste sich gut stehen mit dem Landgrafen und dem Lehnschultzen und mehr als das zwingend Notwendige zu erwirtschaften, um sich aus der Abhängigkeit herauszuarbeiten in eigene Landwirtschaft, wobei Steuern, Abgaben und Zinsen schon damals eine Last und Bürde waren.
04.09.2024
Wolfgang L. M. Pehlemann