Einige alte Bilder und Texte zu Pehlemann und den Verwandten
Erst mal nur auszugsweise: Bilder und Texte aus der Familie und aus der Familiengeschichte.
Weitere werden hier noch in 2024/25 eingefügt.
02.02.2024
Wolfgang L. M. Pehlemann
Ein kleiner Blick auf die weltweite Familie Pehlemann und Pehleman
Die Geschichte der Familie Pehlemann.
Zusammengetragen und verfasst von C. E. Walter Pehlemann.
"Märkischer Erde entsprossen und in die Welt verstreut"
Werk in zwei Bänden mit Anlagenband sowie zwei Bände Biedermeierbriefe von Eduard und Franziska Pehlemann
2. Auflage, Reproduktion 1982 durch Wolfgang L. M. Pehlemann
Auszugsweise etwas Text aus Band I der Familiengeschichte ©
So verfasst von C. E. Walter Pehlemann:
...Nun ereignete sich folgendes: ich hatte meine Schwester (Gertrud Osswald, geb. Pehlemann) gebeten, mir noch einige Daten zu beschaffen von Nichten, die in Berlin leben, und ich erhielt unter anderem einen Zettel, auf dem eine Erika Pehlemann verzeichnet war, früher auf Gut Woltershof, Kreis Bärwalde östlich der Oder, die nunmehr mit einem Sohn und einer Tochter als Flüchtlinge westlich des Rheins in einem Dörfchen leben sollten. Ich konnte diese Erika im Stammbaum zunächst gar nicht unterbringen, schrieb aber an sie und entdeckte in ihr eine Angehörige eines Zweiges Pehlemann, von dem ich schon früher gewusst hatte, mit dem sich die Verwandtschaft mit unserer Familie aber nicht nachweisen liess. Von diesen Pehlemann’s gab es um die Jahrhundertwende einen General Pehlemann, den wir kannten, mit dem mein Vater den Versuch der Feststellung einer Familienverbindung vergeblich unternommen hatte. Erika Pehlemann hatte ihrerseits einen ausgearbeiteten. Stammbaum, der lückenlos bis zurück zu 1730 reichte. Durch genaue Prüfung aller meiner Unterlagen und der Briefe, die mir vor dem ersten Weltkrieg die Pfarrämter geschrieben hatten, konnte ich jetzt feststellen, dass der Urahne der Erika Pehlemann, Peter Pehlemann benamst, geb. 1730 in Zernikow (Anm.(Korr.: Zernickow) bei Seelow, ein naher Verwandter unseres Ahnen Gottfried Pehlemann, geb. 28.04.1729 war. Wie sich im Verlauf der Forschungen herausstellte, waren es Geschwisterkinder, also Vettern 1. Grades. Hiermit hatte ich die Verwandtschaftsverhältnisse der beiden Linien Pehlemann festgestellt. Da unser Ahne Gottfried Pehlemann Lehnschulzengutsbesitzer in Ortwig (Oderbruch) war und Peter Pehlemann Lehnschulzengutsbesitzer in Zernikow (Anm.(Korr.: Zernickow) bei Seelow, so bezeichnete ich unsere Linie als die Ortwiger Linie und die Zernickower Verwandten als die Zernickower Linie. Die beiden genannten schienen also die Begründer der beiden Linien zu sein.
Inzwischen hatte ich mich an das Pfarramt in Seelow in der Mark gewandt, um wenn möglich die Reihe der Vorfahren nach rückwärts noch zu ergänzen und die vorhandenen Kenntnisse zu erweitern. Dieses Unternehmen war einigermaßen schwierig, da Seelow in der Ostzone Deutschlands liegt, die von den Russen besetzt ist, was den schriftlichen Verkehr stark erschwert. Es gelang mir indessen festzustellen, dass ein Teil der Kirchenbücher erhalten geblieben war, wenn auch gerade für unsere Familie wichtige Taufregister fehlen. Ferner fand sich ein junger Mann, der mit Sorgfalt und Eifer das vorhandene Material in Seelow durcharbeitete und Ergebnisse erzielte, die meine Hoffnungen weit übertroffen haben. Ich will die einzelnen Phasen nicht näher beschreiben, auch meinen späteren Schilderungen der einzelnen Persönlichkeiten nicht vorgreifen, sondern in dieser Einleitung nur mitteilen, dass ich drei weitere Generationen mit genauen Lebensdaten im 17. Jahrhundert feststellen konnte, und dass unser aller ältester*) dokumentarisch festgestellter Ahnherr Peter Pehlemann ist, geboren in Zernikow (Anm.(Korr.: Zernickow) im Jahre 1622, gestorben am 17. Apil 1701, also mit 79 Jahren. Er wird bezeichnet als "alter Ackerbürger", „Schultze“, "Gerichtsassessor" und 44 Jahre lang Kirchenvorsteher“.
*) siehe hierzu auch Seite 68
Er war also wohl eine der angesehensten Persönlichkeiten in Zernikow (Anm./Korr.: Zernickow) und Seelow, war zu Anfang des 30.jährigen Krieges geboren und bei Einbruch der Schweden in den Oderbruch bereits 20 Jahre alt. Ich werde nicht fehlgehen, wenn ich annehme, dass die Familie bereits im 16. Jahrhundert dort angesessen war, wenn sich dies auch mangels schriftlicher Unterlagen aus dieser 400 Jahre zurückliegenden Zeit nicht dokumentarisch nachweisen lässt. Aus den nächsten Nachfahren dieses, unseres ältesten Urahnen ergab sich, dass die „Zernickower Linie" als die "Hauptlinie" bezeichnet werden muss, während sich die „Ortwiger Linie" erst im Jahre 1700 mit Gottfried Pehlemann (17.01.1700 bis 21.01.1763) von der Hauptlinie abgespalten hat, der in Seelow "Bürger und Braueigner" war, und dessen Sohn Gottfried Pehlemann (1729 bis 1769) im Jahre 1751 Lehnschulze in Ortwig wurde. Ich nannte diese Linie, der ich selbst angehöre, die "Ortwiger Linie", muss sie nunmehr aber als die "Ortwiger jüngere Linie" bezeichnen im Gegensatz zu der „Zernickower Hauptlinie".
In der Zernickower Hauptlinie leben noch einige jüngere männliche Mitglieder, während ich selbst - soweit ich damals wusste – der letzte männliche Angehörige der Ortwiger jüngeren Linie war.
Hier sei noch vermerkt, dass der Name Pehlemann in früheren Jahrhunderten auch „Pelemann" oder "Peelemann", einmal „Pölemann" sowie nur "Pehle" geschrieben wurde.
Es lag mir natürlich sehr viel daran, das Schicksal der Canadischen Familie Pehlemann in Erfahrung zu bringen, denn wenn dort noch ein Pehlemann vorhanden wäre, so wäre die Ortwiger jüngere Linie nicht im Aussterben sondern setzte in gerader Linie die Familie in Amerika fort.
Ich wusste, dass bald nach der Jahrhundertwende jede Verbindung mit den Verwandten in Canada aufgehört hatte. Ich wandte mich also an das Deutsche Generalkonsulat in Ottawa und bat um Recherschen. Ich wusste von Eva Pehlemann in Stuttgart her auch den Namen „Bury" als ersten Siedlungsort des Carl Pehlemann in der Provinz Quebec. Und nun kam aus Ottawa folgender Bescheid: Einen Ort Bury gäbe es nicht, ebenso auch keine Registrierungen von Persönlichkeiten wie in Europa, sodass das Auffinden von gesuchten Personen eine Zufallssache sei, aber im Fernsprechverzeichnis von M o n t r e a l stände ein "C.R. Pehleman" verzeichnet, der wohl sicher ein Angehöriger der gesuchten Familie sei. Auf meinen direkten Brief an die angegebene Adresse erhielt ich von C.R. Pehleman eine freundliche Antwort, dass er ein Urenkel des Auswanderers Carl Pehlemann sei und - die gesuchte Verbindung der Familie in Deutschland mit dem hoffnungsvolleren Teil in Canada und USA war hergestellt und soll - wie ich hoffe - nicht mehr abreissen.
Bei dieser Sachlage, wie sie mir heute erscheint, nach Auffindung der Canadischen Verwandten (mein Vater Carl Pehlemann und der Auswanderer mit Namen gleichfalls Carl Pehlemann waren Vettern ersten Grades und also Geschwisterkinder) und nach Feststellung der Verwandschaft mit der Zernickower Hauptlinie, deren Abspaltung 1700 erfolgte, habe ich nun glücklich die ganze Familie beieinander. Und das bedeutet einen erneuten Antrieb für mich, den Stammbaum der ganzen Familie aufzustellen. Aber es soll ein Stammbaum werden, in dem nur Pehlemänner verzeichnet werden und alle anderen Verwandten, das heißt angeheirateter Familien nicht aufgeführt sind. Um diese Arbeit restlos ausführen zu können, muss ich noch alle mir bereits versprochenen Familiendaten erhalten von den Canadiern und auch noch einige wenige mir fehlende Angaben aus der Zernickower Hauptlinie.
Aber was bedeuten tote Zahlen und tote Namen eines Stammbaumes, wenn keine näheren Angaben über die Zusammenhänge über die Gegend, in der die Menschen gelebt haben, über ihre Schicksale und wichtigen Erlebnisse bekannt sind. Die noch lebenden deutschen Verwandten kennen das wohl alles einigermassen, aber ich muss annehmen, dass dieses Wissen bei den Canadiern nur noch sehr lückenhaft sein wird. Ich weiss natürlich nicht, ob bei den Verwandten in der neuen Welt überhaupt ein Interesse dafür besteht, diese Zusammenhänge zu kennen, aber ich könnte mir doch denken, dass einer oder der andere Angehörige der Familie über dem Ocean sich freuen würde, zu wissen, woher die Familie eigentlich stammt und wie ihr Schicksal im Laufe mehrerer hundert Jahre sich gestaltet hat.
Die Antwort von C.R. Pehlemann in Montreal war so freundlich und interessiert, dass es mir Mut gemacht hat. Daher will ich es unternehmen, soweit ich selbst dazu imstande bin, ausser der Fertigstellung des Stammbaumes das mir Bekannte an Hand meiner Unterlagen schriftlich niederzulegen und das hinzuzufügen, was mir von älteren Verwandten früher erzählt worden ist. Ich will mich dabei aber nur auf die beschränken, die den Namen Pehlemann trugen. Nur dann will ich nahe Verwandte mit anderen Familiennamen näher erwähnen, wenn ich etwas erzähle, was durch die Persönlichkeiten oder die Ereignisse allgemeineres Interesse erwecken kann. Ich muß im Hinblick auf die Canadischen Verwandten natürlich ganz voraussetzungslos verfahren, denn ich weiss nicht, inwieweit ihnen deutsche Verhältnisse noch geläufig sind. Sie beherrschen wahrscheinlich die deutsche Sprache nicht mehr, sondern sind wohl ganz in den Verhältnissen und Ansichten der neuen Welt aufgegangen. Bei der Arbeit kommt mir zu gute, dass meine einzige Tochter Herta Otto, geb. Pehlemann, die englische Sprache recht gut beherrscht und es unternehmen wird, meine Ausführungen ins Englische zu übersetzen, sodass ich einen englischen Text nach Amerika werde senden können.
Ich will eine Karte anfertigen lassen und diesem Text beifügen, die den Oderbruch darstellt, die Wiege der Familie, denn in Canada werden derartige Spezialkarten nicht vorhanden sein, und es ist doch unbedingt notwendig zu wissen, wo eigentlich die Wiege der Familie stand. Zur Lektüre muss man auch den Stammbaum zur Hand haben, um feststellen zu können, von welcher Persönlichkeit jeweils die Rede sein wird.
Außerdem will ich Photokopien der beiden Familienwappen beifügen (nämlich der Lehnschulzenämter Zernickow und Ortwig) sowie des Dokuments über unseren ältesten Ahnen, vielleicht auch noch Abzüge von Porträts meines Grossvaters Eduard. Pehlemann (1802 - 1872) und seiner Gattin Franziska Pehlemann, geb. Felgentreff (1811 ‑ 1848), weil ich Eduard für die bedeutendste Persönlichkeit halte, die die Familie hervorgebracht hat.
Schließlich will ich noch erwähnen, dass ich nicht der erste Pehlemann bin, der etwas über die Familiengeschichte zu Parier bringt. Vor mir liegt eine Ausarbeitung, die Justus Pehlemann (1791 bis 1874), der Vater des Canadischen Auswanderers Carl Pehlemann einige Jahre vor seinem Tode verfasst hat über sein Leben und besonders über seine Jugend zur Zeit der Napoleonischen Kriege. Diese Schrift fertigte er an für seinen 11 Jahre jüngeren Bruder Eduard, meinen Grossvater. Justus war in den Freiheitskriegen Offizier der Lützower Jäger, die ja in der Geschichte bekannt geworden sind. - . -
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Soweit der auszugsweise Text.
Denn ich beende hier den Auszug aus dem ersten Band der Familiengeschichte, da dies einerseits das Interesse aller Besucher auf dieser Webseite im Internet wecken sollte, andererseits aber als gesamte Familiengeschichte den Anverwandten vorbehalten bleiben soll und muss.
Dazu merke ich an, dass die von C. E. Walter Pehlemann verfasste Familiengeschichte in den 1950er Jahren auf der Schreibmaschine mit (Anm.: 4 oder 5) Durchschriften mittels Kohlepapier geschrieben und in dünne DIN A4 Bände geheftet wurde. Eine dieser Ausgaben der damaligen Familiengeschichte in zwei Banden, zusammen mit der Ausgabe der Biedermeier-Briefe von Eduard und Franziska Pehlemann erhielt seinerzeit mein Vater, von dem ich diese Ausgaben von C. E. Walter Pehlemann heute noch in originaler Fassung besitze.
Da diese Bändchen im Kohlepapier-Durchschlagverfahren auf dünnstes Durchschreibpapier nicht kopierfähig sind, habe ich im März 1971 den ersten Band mittels Schreibmaschine abgeschrieben, um die Familiengeschichte kopierfähig zu machen.
Meine Mutter Eva Dorothea Pehlemann, geb. Cygan, hat - auf meinen Wunsch hin - den zweiten Band der Familiengeschichte und das Werk der Biedermeierbriefe von Eduard und Franziska Pehlemann abgeschrieben, was eine bemerkenswerte Leistung ausmachte, denn die Durchschläge sind extrem schlecht ablesbar! Diese Abschriften wurden Anfang 1982 erstellt, damit ich für mein geplantes erstes Familienfest der in Europa beheimateten Familie Pehlemann die dann fünf Bände umfassende Familienhistorie den Teilnehmern zukommen lassen konnte, die bis dahin nicht über diese Unterlagen bzw. Lektüre verfügen konnten.
Hierzu hatte ich aus Walter Pehlemanns Unterlagen auch einen über fünf Meter breiten Stammbaum erstellt, auf dem mit einigen damals neueren Ergänzungen alle weltweiten Angehörigen der Familie Pehlemann und Pehleman auf einem Papier vereint wurden. Sollte ich diesen Stammbaum, den ich einmal Fritz-Wilhelm Pehlemann überlassen hatte, zurückbekommen. dann würde ich das sorgfältig gezeichnete Mutterpauspapier als ganzes digitalisieren lassen.
Stammtafel Nr. 6 der Familie Pehlemann, Ortwig jüngere Linie: Kanadischer Zweig (künftig via Website auch mit kleinem Zweig in den USA).
Die untere lebensnahe Generation habe ich bewusst unleserlich gemacht.
Wie erwähnt aus meinem großen Stammbaum der Familie Pehlemann/n (eine Lichtpause mehr als 5 m breit) wurden die Daten von Rainer Pehlemann in mehrere kleinere Teile übertragen, damit sie als Anhang zur Familiengeschichte in der 2. Auflage beigefügt werden konnten.
Archivfoto Wolfgang L. M. Pehlemann
Die Idee hinter meinem Familiengeschichts-Anhang war, dass man beim Lesen der Familiengeschichts-Geschichte daneben einen Blick auf die Stammbäume werfen kann, um die Familiengeschichte von C. E. Walter Pehlemann besser zu verstehen. Also möchte ich mich auch bei Rainer Pehlemann bedanken, der wie gesagt aus meinem großen Stammbaum alle Pehleman/n auf einem Blatt [1950/1972/1982] dann kleinere Teile abgeschrieben hat, damit sie gefaltet und meinem Anhang zur Familiengeschichte beigefügt werden konnten.
Einen ebenso wichtigen Dank hatte ich seinerzeit der Familie von Fritz-Wilhelm Pehlemann gewidmet, die in mühevoller Arbeit einige Reproduktionen von Fotos angefertigt hatten, die ebenfalls Teil meines Anlagenbandes zur Familiengeschichte wurden.
Möge dies jüngere Mitglieder der Familie Pehlemann und Pehleman ermutigen und anspornen, die Familiengeschichte fortzuführen - ich werde mich mit der Erstellung der mehrsprachigen, digitalen Pehleman/n-Welt für den historischen Teil bis ins 20. Jahrhundert begnügen, und falls mir Zeit bliebe, die digitalisierten Werke in Buchform und eBook anzugehen.
02.02.2024/update 17.07.2024
Wolfgang L. M. Pehlemann
Und ein virtueller Blick auf Anlagen zur Familiengeschichte
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